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27. April 2021

Komplementärmedizinische Methoden | wissenschaftliche Evidenz | Verdrängung der Komplementärmedizin

Gedanken der Integrativen Ärzteschaft zur Gesprächskultur im medizinischen Bereich

 
Die GAMED und die österreichischen ärztlichen Gesellschaften und Verbände für Komplementärmedizin wenden sich an Sie, weil gegenwärtig eine aggressive Kampagne gegen diese medizinischen Heilmethoden im Gange ist.
Von Tausenden Ärztinnen und Ärzten in Österreich wurden über zeit- und kostenintensive postpromotionelle Fortbildungen unterschiedliche ÄK-Diplome für komplementärmedizinische Methoden erworben. Wir bieten diese Methoden, die auch von immer mehr Menschen in Österreich gewünscht werden, mit großem Erfolg zusätzlich zu unserer haus- oder fachärztlichen Tätigkeit an.
Es gibt mittlerweile auch ausreichend wissenschaftliche Evidenz über die Wirksamkeit dieser medizinischen Methoden. Diese Tatsache wird aber von den sogenannten Skeptikern beharrlich geleugnet, die sich um die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Pseudowissenschaft (GWUP) gruppieren. Oftmals sind es unbefugte Laien ohne jede ärztliche Erfahrung, die fragwürdige Aussagen über medizinische und gesundheitliche Fragen treffen und die Öffentlichkeit irreführen.
Eine fachliche Auseinandersetzung findet nicht statt, stattdessen dominiert ein starres und irreal enges positivistisches Weltbild, das mit missionarischem Eifer vertreten wird. Dies wollen wir so nicht länger hinnehmen!
 
Wir sind jederzeit offen für einen wertschätzenden, seriösen und fachlichen Dialog und sehen auch die Notwendigkeit für weitere Forschung auf dem Gebiet der Komplementärmedizin, wissend, dass wirk- und heilsame medizinische Methoden bis dato nicht hinreichend in der Wirkungsweise erklärt werden konnten. Es ist bezeichnend für die „Skeptiker“ mit ihrem absoluten Wahrheitsanspruch und ihrer anmaßenden moralischen Überlegenheit, dass gerade weiterführende Forschung abgelehnt wird. Bei jedem aus komplementärmedizinischer Sicht positiven Artikel oder positiven Studienergebnis veranstalten sie über traditionelle und soziale Medien mit Scheinargumenten eine Welle der Empörung und setzen so Meinungsbildner und Funktionsträger unter Druck.
Statt eines wohlwollenden Miteinander werden an den meisten öffentlichen Universitäten mittlerweile komplementärmedizinische Methoden offen lächerlich gemacht, vom Lehrplan gestrichen und in ein unwissenschaftliches Eck gestellt, anstatt sie mit wissenschaftlicher Neugier und Unvoreingenommenheit zu untersuchen. So wird StudentInnen von Anfang an ein wertvoller Teil der Medizin, welche per Definition immer eine Erfahrungswissenschaft war und ist, vorenthalten.
 
Zu den drohenden Konsequenzen gehören die Verdrängung der Komplementärmedizin in einen unregulierten, nicht-ärztlichen, „grauen“ Markt mit verlorener Qualität und Gefahr der Scharlatanerie, der Verlust der Patientensicherheit, der Verlust der unschätzbaren Pluralität in der Medizin und der Verlust der Wahlfreiheit für PatientInnen. 
Die Mehrheit der Patientinnen und Patienten, darunter auch viele Tierpatienten und ihre Besitzer sind froh, dass es in Österreich das breite Angebot an komplementärmedizinischen Methoden gibt. Ohne diese zusätzlichen ärztlichen Methoden wäre die Gesundheitsversorgung deutlich eingeschränkt und ihre Kosten bedeutend höher. Biolandwirtschaft wäre, aufgrund der Nicht-Einhaltbarkeit der Forderung der EU Bioverordnung nach bevorzugter Anwendung von Homöopathie und Phytotherapie, bevor konventionelle Medikamente zum Einsatz kommen, somit in der Zukunft nicht mehr möglich. Das darf man angesichts der Antibiotikaresistenzproblematik, der aktuellen Pandemie und im Sinne von One Health nicht zulassen.
 
Persönliche Meinungen und Entscheidungen, die Ablehnung von bestimmten Dingen stehen jeder und jedem zu, aber die feindseligen, diffamierenden und hasserfüllten Äußerungen gegen Komplementärmedizin haben keinerlei, schon gar keine wissenschaftliche Grundlage und entspringen höchst fragwürdigen Motiven.
Werden Sie bitte Ihrer Verantwortung für eine zukunftsorientierte, offene und pluralistische Medizin gerecht und erteilen Sie diesem destruktiven und inakzeptablen Feldzug gegen komplementärmedizinische Methoden die gebührende Absage.
Wir ersuchen Sie um eine klare Haltung gegenüber jeglicher diffamierenden und herabsetzenden Äußerung oder Versuchen von manipulativer Einflussnahme in dieser Richtung. Stellen Sie sich klar hinter Tausende von Ärztinnen und Ärzte mit einer komplementärmedizinischen Zusatzausbildung und ihre Patientinnen und Patienten, um ein geschlossenes Vorgehen der fortschrittlichen und aufgeklärten Ärzteschaft zu demonstrieren.

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